Das Moscone Center in San Franciscos Kulturviertel in der Nähe von Yerba Buena Gardens ist seit langem ein wichtiger öffentlicher Veranstaltungsort. Mit seiner jüngsten Erweiterung - entworfen von SOM in Zusammenarbeit mit Mark Cavagnero Associates - erstreckt sich das Zentrum nun über fast 20 Hektar. Das Projekt verwandelte den bestehenden Kongresskomplex in ein offeneres, miteinander verbundenes Netz heller öffentlicher Räume. Anstatt die ursprüngliche Struktur zu ersetzen, entschied sich das Planungsteam dafür, sie zu erhalten und zu erweitern, wodurch die Notwendigkeit eines Neubaus verringert und der Betrieb des Zentrums während des gesamten Prozesses aufrechterhalten werden konnte.
Die Erweiterung des Moscone Centers zeigt, wie sich große öffentliche Einrichtungen weiterentwickeln können, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gleichzeitig ihre Verbindung zum städtischen Umfeld zu vertiefen. Durch die Wiederverwendung bestehender Infrastrukturen, Investitionen in erneuerbare Energien und die Wiederverwendung von Wasser sowie eine auf Langlebigkeit und öffentlichen Nutzen ausgerichtete Planung bietet das Projekt ein überzeugendes Konzept für künftige Kongresszentren und öffentliche Gebäude in dichten städtischen Kontexten.


Strategie für kohlenstoffarmes Bauen
Ein Hauptziel der Erweiterung war die Verringerung der Umweltauswirkungen, die normalerweise mit großen Bauvorhaben verbunden sind. Durch die Erhaltung der beiden unterirdischen Ausstellungshallen und anderer Strukturelemente konnte der Umfang der erforderlichen Abriss- und Gründungsarbeiten erheblich reduziert werden. Diese Strategie senkte nicht nur die Baukosten, sondern reduzierte auch den verkörperten Kohlenstoff - und trug dazu bei, dass die Architekten behaupten, die niedrigsten Kohlenstoffemissionen pro Besucher aller großen Kongresszentren in Nordamerika zu haben.


Energieerzeugung und -effizienz
Das Moscone Center verfügt jetzt über die größte Solaranlage auf dem Dach in San Francisco, die fast 20 Prozent des Energiebedarfs deckt. Eine hocheffiziente Zentralanlage und eine neue, hochleistungsfähige Gebäudehülle - einschließlich Fritteverglasung und Außenbeschattung - verbessern die Energiebilanz weiter. Diese Systeme trugen dazu bei, dass das Zentrum die LEED-Zertifizierung in Platin erhielt, die höchste Stufe der Anerkennung für nachhaltiges Gebäudedesign.

Wasserwiederverwendung und -einsparung
Das Zentrum ist auf eine positive Wasserbilanz ausgelegt und fängt sowohl Regenwasser als auch Grundwasser auf und nutzt es wieder. Dieses System spart jährlich über fünf Millionen Gallonen Wasser und macht die Einrichtung wassersparender als vor der Erweiterung. Überschüssiges Wasser wird für die nahegelegenen öffentlichen Grünanlagen, darunter Yerba Buena Gardens, und für die Straßenreinigung der Stadt verwendet. Die große Dachfläche des Zentrums macht es besonders effektiv beim Auffangen von Regenwasser in der Regenzeit.
Materialauswahl und Langlebigkeit
Um die Auswirkungen auf die Umwelt während des gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu begrenzen, wurden bei dem Projekt vorrangig langlebige, im Inland hergestellte Materialien wie Stahl, Beton, Aluminium und Glas verwendet. Diese wurden aufgrund ihrer Langlebigkeit, ihrer Wiederverwertbarkeit und ihres geringen verkörperten Kohlenstoffs ausgewählt. Die Materialpalette wurde bewusst auf ein Minimum reduziert, wobei der Schwerpunkt auf Oberflächen mit geringen flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und einem hohen Anteil an recycelten Materialien lag. Das gesamte für das Projekt verwendete Holz ist FSC-zertifiziert, und es wurden keine tropischen oder exotischen Hölzer verwendet.

Gemeinschaftlicher Zugang und öffentlicher Raum
Neben den ökologischen Errungenschaften zielte die Erweiterung auch auf die Schaffung eines integrativeren und gemeinschaftsorientierten öffentlichen Raums ab. Ein neu gestaltetes Erdgeschoss verbessert die Interaktion mit der Stadt durch mehr Transparenz und Zugänglichkeit der Bürgersteige. Im Inneren dient nun ein großes, lichtdurchflutetes Atrium als bürgerlicher Treffpunkt, der sowohl Besucher als auch Einwohner willkommen heißt und die Rolle des Zentrums im kulturellen und sozialen Leben von San Francisco stärkt.

